Mit der Klimakrise und dem Bevölkerungsanstieg müssen auch die mehr werdenden Online Casinos ein ökologisches Bewusstsein erreichen. Streamingdienste, Soziale Medien sowie die Internet-Spielbanken müssen sich mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Denn der Betrieb von Servern, die Weiterleitung der digitalen Inhalte über das Internet, die Bereitstellung von Mobilfunk und nicht zuletzt die Nutzung der Endgeräte verbraucht viel Energie. Der Strom sollte natürlich so ökologisch wie möglich produziert werden. Doch auch die damit befeuerten Prozesse müssen effizienter werden, ohne dass es für Nutzer eine große Einschränkung gibt.

Großes Klima-Problem: Streaming und Online Casinos

Musik im Internet zu hören, fühlt sich sauber, effizient und umweltfreundlich an. Anstatt haufenweise Vinyl oder Plastik-CDs anzuhäufen, holen wir unsere digitalen Geräte aus der Tasche und pflücken Melodien aus dem Äther. Die Musik, so scheint es, ist aus dem Bereich der umweltschädlichen Medien herausgeholt worden. Ähnlich sieht es bei Filmen, Serien und Dokumentationen aus, die über Netflix, Amazon Prime, Hulu, Apple TV, Joyn und andere Anbieter gestreamt werden. Man muss keine DVDs oder Blu-Rays mehr kaufen, spart sich die Plastik-Verpackung und darüber hinaus die Folie, in der sie meist eingeschweißt ist. Online Casinos sparen die Anfahrt bei der Spielothek, die dort stehenden Geräte und den Betrieb der Räumlichkeiten. Das das alles fühlt sich besser an als es ist… Denn wie eingangs schon erwähnt, müssen Musik, Filme, Serien, Spiele und Co. ja irgendwo abgespeichert bereitliegen, um rund um die Uhr sowie an jedem Tag des Jahres von Millionen Nutzern auf der ganzen Welt abgerufen zu werden. Wie alles, was wir im Internet tun, erfordert das Streamen und Herunterladen von Inhalten einen stetigen Energieschub. Und das gilt am Ende auch für Videospiele, nicht zuletzt für Online Casinos. Hinzu kommen Social Media Plattformen, die nicht nur Texte und Bilder zulassen, sondern auch Videos, Stories und andere datenreiche Formate der Informationsvermittlung. Nicht zu vergessen sind in diesem Bereich überdies die aufwändigen Nutzeroberflächen und ständige Updates für die mobilen Apps.

Musik ohne Streaming-Dienste gibt es nicht mehr

Die scheinbar saubere Art des Online-Hörens von Musik hat weitere versteckte oder übersehene Kosten. Ausbeuterische Arbeitsregime ermöglichen die Produktion von Smartphone- und Computerkomponenten. Die Bedingungen in den Handy-Fabriken in China sind seit langem berüchtigt; jüngste Berichte deuten darauf hin, dass die Uigurische Minderheit in die Produktion von Smartphones und anderen Geräten gedrängt wurde. Kinderarbeiter sind an der Gewinnung von Kobalt beteiligt, das in Smartphone-Akkus verwendet wird. Im Grunde muss die gesamte Liefer- und Fertigungskette ökologisch, für Menschen sicher und stromsparend werden. Spotify, der für Musik dominierende Streaming-Dienst, benötigt riesige Mengen an Energie, um seine Server zu betreiben. Nicht weniger problematisch sind die eigenen Ausbeutungspraktiken der Streaming-Dienste, einschließlich ihrer notorisch knauserigen Tantiemen-Zahlungen an arbeitende Musiker. Vor nicht allzu langer Zeit verkündete Daniel Ek, der CEO von Spotify: „Die Künstler von heute müssen sich bewusst machen, dass es darum geht, ein kontinuierliches Engagement mit ihren Fans zu schaffen“. Mit anderen Worten: Um als Musiker seinen Lebensunterhalt zu verdienen, muss man sich zu jeder wachen Stunde verzweifelt um Aufmerksamkeit bemühen. Das heißt, dass für Musik nicht nur Speicher-Server heiß laufen müssen, sondern zu jeder Zeit alle Künstler ihre Social-Media-Kanäle für Fans füllen sollen.

Video- und Filme-Streaming ist weiterer CO2-Treiber

Von Netflix bis Fernsehsender-Mediatheken – es gibt eine Menge Angebote für Filme, Serien, Dokumentationen, Fernsehsendungen und dergleichen mehr. Sie alle verbrauchen Energie für das Speichern und Aufrufen der Inhalte. Je nach Technologie und Bitrate kommt dann der Energieverbrauch für das Streamen hinzu. Am schädlichsten ist dabei die Nutzung von 3G-Mobilfunk. Internetleitungen, die über Kupfer-Kabel laufen, haben einen höheren Energieverlust als Glasfaserverbindungen, weswegen es auch im Vergleich dieser beiden Leitungsarten einige Unterschiede gibt. Am „saubersten“ ist das Streamen von Multimedia-Inhalten in der SD-Qualität (maximal HD, aber kein 4K) über Glasfaser-Internet. Technologieunternehmen können weiterhin eine große Rolle bei der Verringerung der Umweltauswirkungen von Streaming spielen, unter anderem durch weitere Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz - sowohl in naher Zukunft mit neuen Technologien als auch durch die Entwicklung von Technologien der nächsten Generation. Sowie nicht zuletzt durch Investitionen in erneuerbare Energien zur Versorgung ihrer Rechenzentren und Netzwerke. Apple spielt bereits eine große Rolle, weil das Unternehmen nicht nur energiesparende ARM-Chips in seinen Geräten einsetzt, sondern auch seine gesamte Liefer- und Produktionskette klimaneutral machen will. Außerdem wird viel recyceltes Material verwendet. Es gibt also Hoffnung und Vorbilder für die Zukunft.

Zusammenfassung: Musik, Filme, Online Casinos und Ökologie

Nicht nur jeder einzelne, der Online-Videospiele, Web-Casinos, Musik-Streaming oder gestreamte Filme nutzt, muss sich seiner Verantwortung bewusst werden. Auch und vor allem die Betreiber von Servern, die Netzbetreiber von DSL, Glasfaser und Mobilfunk sowie die Hersteller von Endgeräten müssen umdenken. Einige tun dies bereits, aber die gesamte Branche hinkt der Klimakrise noch hinterher. Um diese nicht noch schlimmer zu machen, muss der CO2-Fußabdruck von Unternehmen und ihrer Technik massiv sinken. Das muss eingesehen werden. Dass Verbraucher massiv verzichten müssen, kann nicht die Lösung sein. Denn ein erreichter Wohlstand wird meist nur von den wenigsten zum Wohle der Allgemeinheit und der kommenden Generationen aufgegeben. Und aufgeben muss ihn niemand, wenn die Hauptverantwortlichen endlich aktiv werden. Wir können weiterhin Filme von Netflix streamen, Musik bei Spotify hören und Geld im Online Casino zu Gewinnen machen. Nur müssen die einzelnen Angebote nachhaltig sein.