Unter dem Titel “Aufgaben und Anforderungen an Forschung, Bildung und Innovation unter den Bedingungen einer anhaltenden Wachstumsschwäche“ erarbeiteten Christine Ax, Stefanie Gerold und Fritz Hinterberger 2015 im Auftrag des Rats für Forschung und Technologieentwicklung eine Studie, die jetzt auch öffentlich verfügbar ist.

Die Studie behandelt den Zusammenhang zwischen Wissenschaft, Innovation, Bildung und Wirtschaftswachstum und geht der Frage nach, welche neuen oder veränderten Aufgaben auf diese Bereiche in einem Szenario lang anhaltender Wachstumsschwäche zukommen.

Wer einschlägige Veröffentlichungen liest, ist stets auch mit dem Wachstumsdiskurs konfrontiert. Forschungsförderung wird in Kategorien des Wachstums diskutiert und an ihrem Beitrag zu Wachstum gemessen oder sie rechtfertigen ihr Tun im Kontext eines Wachstumsdiskurses. Es drängt sich der Eindruck auf, dass der Wachstumszwang umgekehrt proportional zur Wachstumsrate wächst – ohne, dass über grundsätzliche Alternativen nachgedacht wird.

Dies ist auch deshalb bemerkenswert, weil die Kosten des Wachstums (ökologisch und sozial) auch wachsen und nunmehr selber Wachstumsgewinne konsumieren – vor allem, wenn wir die Entwicklung anhand anderer Parameter messen, wie Gesundheit, Zufriedenheit, Artenvielfalt oder Klimaschutz. Oder wenn man die langfristigen Folgen bedenkt, die ein Wachstum haben kann, das nicht integrativ und inklusiv ist oder auf Kosten anderer Regionen dieser Erde geht.

Die Studie ist hier verfügbar.